Im ersten Teil der Reihe „Nachhaltiges Gesundheitswesen“ haben wir die Begriffe „Nachhaltigkeit“, „Gesundheit“ und „Gesundheitswesen“ definiert. Im zweiten Teil geben wir Euch nun einen groben Überblick über die aktuellen Probleme im Bereich Gesundheitswesen und Finanzmärkte.
Die Finanzmärkte haben zwar auf den ersten Blick keinen direkten Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen. Auf den zweiten Blick erkennt man aber, dass das kapitaldominierte Gesundheitswesen und die weitgehend unkontrollierten Finanzmärkte sehr wohl miteinander in Verbindung stehen. Zudem löst unser Ansatz, den wir Euch im weiteren Verlauf der Reihe vorstellen, sowohl manche Probleme des Gesundheitswesens wie auch Teilprobleme der Finanzmärkte.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass das Gesundheitssystem in Deutschland immer größere Probleme aufweist. Wir sehen Ärzte, die sich eigentlich ihren Patienten widmen wollen, stattdessen aber einen großen Teil ihrer Zeit mit bürokratischen Herausforderungen verbringen. Es bilden sich immer größere Pharmakonzerne, die vor allem nach Gewinnmaximierung streben und mehr von der (chronischen) Krankheit als von der Heilung der Menschen profitieren. Wir haben es mit dem Wunsch nach Kostenreduzierung bei den Krankenkassen zu tun und nicht zuletzt mit dem politischen Interesse am Patienten als Wähler.
Diese aus Sicht der jeweils beteiligten Akteure nachvollziehbaren Interessen sind größtenteils so gegenläufig, dass ein immer größerer Unterschied in dem auftritt, was einerseits medizinisch sinnvoll bzw. gewollt ist und was andererseits noch bezahlbar ist. Leidtragende sind auf der einen Seite die betroffenen Berufsgruppen und auf der anderen Seite die Patienten.
Auf lange Sicht sind die Folgen dieser Strukturen kaum abzusehen, Szenen wie im Film „Der Aufstand der Jungen 2030“ (ZDF 2011) sind überspitzte Darstellungen, die allerdings auf Tatsachen beruhen, die ihren Ursprung im Gesundheitssystem unserer Zeit haben und deshalb nicht als reine Fiktion abgetan werden können (und dürfen). Schaut Euch den Film an, aber erwartet kein leichtes Popcorn-Kino!
Ein zweiter wirtschaftlicher und sozialer Problembereich ist das Handeln einiger Teilnehmer an den Finanzmärkten. Es wird zunehmend wichtiger, dass die Eigentümer einer Aktiengesellschaft, also die Aktionäre, eine aus ihrer Sicht angemessene Rendite durch ihr Investment einfahren. Die steigende Bedeutung dieses sogenannten Shareholder Value Ansatzes rührte bis vor wenigen Jahren daher, dass in der globalisierten Weltwirtschaft auch um das knappe Gut Kapital konkurriert wird und Unternehmen sich nicht nur über Fremd- sondern auch über Eigenkapital finanzieren müssen. Somit ist es für Unternehmen wichtig, als attraktives Investment aufzutreten. Mittlerweile ist durch die Politik der Notenbanken genügend Geld im Umlauf. Dieses muss aber weiterhin für seine Eigentümer hohe Renditen erwirtschaften. Dieses Prinzip führt im Gesundheitswesen dazu, dass nicht der Patient im Mittelpunkt des Interesses der im Gesundheitswesen tätigen Firmen steht.
In der Reihe „Nachhaltiges Gesundheitswesen“ möchten wir Euch aber weniger mit aktuellen Problemen langweilen, diese werden wir nur dann im Detail darlegen, wenn es für ein besseres Verständnis notwendig ist (Ihr könnt uns aber jederzeit kontaktieren, wenn Ihr unsere Meinung dazu hören wollt oder Euch zu diesem Thema austauschen wollt). Vielmehr stellen wir unseren Lösungsansatz vor, bei dem alle Beteiligten zum Wohl der Menschen und ihrer Gesundheit sinnvoll zusammenarbeiten. Nebenbei stellt unsere Lösung ein attraktives Investment für verantwortungsbewusste Investoren da.