Wir wissen, auch die beste Prävention klappt leider auch nicht immer, deshalb kommt nun Punkt 2 …
Behandlungsansätze
Dass nicht jede Behandlungsmethode für jeden die richtige ist, darüber haben wir letzte Woche ausführlich berichtet. Welche unterschiedlichen natürlichen Behandlungsansätze es gibt und welche Vor- und Nachteile der Ansätze es gibt, darüber berichten wir in den folgenden Beiträgen.
Heute geht es erst einmal um sogenannte „Hausmittel“.
Unsere Urgroßmütter hatten oft weder Zeit, Geld noch Möglichkeiten, jede Unpässlichkeit mit Medikamenten zu bekämpfen. Sie hatten ihre Apotheke im Küchenschrank, im Wäscheschrank oder in der Natur – und wussten, wie man die Mittel gezielt nutzt. Unter „Hausmitteln“ versteht man Mittel, die in (fast) jedem Haushalt oder im Garten zur Verfügung stehen, für die man also nicht einmal in die Apotheke muss, um das eine oder andere Mittel zu bekommen. Meist werden mit Hausmitteln Symptome gelindert, es gibt aber auch Mittel, die die Krankheits- oder Beschwerdeursache direkt bekämpfen. Seid gespannt, welche pharmazeutischen Schätze sich in Eurem Küchenschrank so verbergen…
Klassische Einsatzgebiete für Hausmittel sind
- leichte Erkrankungen der oberen Atemwege
- Erkältungen
- Ohrenschmerzen
- Magen-Darmbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall oder Erbrechen
- leichte Schürfwunden
- Verstauchungen
- Insektenstiche
- „Frauenleiden“
- Kinderkrankheiten
Ein Wundermittel der Natur, für das es wirklich viele Einsatzmöglichkeiten gibt, ist die Zwiebel. Wir haben Zwiebeln nicht nur deshalb immer daheim, weil sie in fast jedem Essen Verwendung finden, sondern auch, weil sie ein echter „Allrounder“ unter den Hausmitteln sind. Bei Erkältungen beispielsweise hilft es, aufgeschnittene Zwiebel neben das Bett zu legen. Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel – ein olfaktorischer Hochgenuss ist das am Morgen danach wahrlich nicht – aber: man verringert die Ansteckungsgefahr anderer, die im gleichen Raum schlafen. Ein weiterer Pluspunkt ist das, was man beim Kochen an der Zwiebel so hasst … die Nase läuft, die Augen tränen. Bei Erkältungen ist dieses Naselaufen und Augentränen unterstützend für den Abtransport von Bakterien und Viren. Die Gefahr von Nebenhöhlenentzündungen wird so erheblich reduziert. Bei mir kommt dabei noch ein Aspekt dazu: Die Zwiebel liegt auf einem Teller neben dem Bett und „saugt“ die Bakterien und Viren regelrecht auf wie ein Schwamm … zumindest in meiner Vorstellung … und der Glaube versetzt bekanntlich Berge!
Eine weitere, sehr gute Einsatzmöglichkeit der Zwiebel ist die Ohrenentzündung. Selbst bei Mittelohrentzündungen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht mit Zwiebelwickeln, die auf das Ohr gebunden werden. Wichtig ist dabei, dass man den Kopf auf das gesunde Ohr legt. Das hört sich erst einmal unlogisch an, die Erklärung liegt aber auf der Hand. Im Mittelohr befindet sich Flüssigkeit, die im Krankheitsfall verkeimt sein kann. Durch Ablegen des Kopfes auf das betroffene Ohr fördert man den Kontakt der Flüssigkeit mit dem Trommelfell und damit eine Ausbreitung der Entzündung. Legt man den Kopf hingegen auf das andere Ohr, wird automatisch der Druck auf das Trommelfell gemindert. Die Ohrenschmerzen werden durch das Auflegen der Zwiebel deutlich gelindert. Zusätzlich sollte die Belüftung des Nasennebenhöhlensystems gefördert werden, nur so kann die Entzündung abheilen. Auch dafür eignen sich Hausmittel.
Die dritte Einsatzmöglichkeit der Zwiebel ist der Insektenstich, insbesondere der besonders schmerzhafte Stich durch Bienen oder Wespen. Das sofortige Auflegen einer aufgeschnittenen Zwiebel wirkt wahre Wunder. Achtet dabei darauf, dass die Zwiebel mindestens eine halbe Stunde, besser noch eine volle Stunde auf der Einstichstelle verbleicht und dabei immer wieder angestochen wird, um die Zwiebelsäfte immer wieder zum Fließen zu bringen. Tatsächlich wurde gestern unsere Tochter gestochen, als wir in einem Restaurant saßen, zum Glück half die Küche uns mit einer kostenlosen halben Zwiebel aus, so dass der Schmerz bald nachließ. Heute sieht man nur noch einen kleinen roten Punkt. Interessant war, die Wirkung zu beobachten. Um den Einstich herum bildete sich rasch eine Schwellung. Nach kurzer Zeit, in der die Zwiebel auf dem Stich lag, sah man, dass die Schwellung zurückging, mir kam dabei wieder der Schwamm in den Sinn. Das Gift wurde regelrecht aufgesaugt von diesem unscheinbaren Gewächs.
Weitere Hausmittel werden wir Euch im Laufe der Zeit immer wieder hier vorstellen.
Bei konkreten Fragen meldet Euch gerne, wir versuchen, Euch mit Rat und Tat zu unterstützen!